Kirchen, Klöstern

Kirchen, Klöstern

Kalvarienkapelle - Tata

Um den heutigen Kalvarienhügel lag das mittelalterliche Szentiván-Dorf. Auf diesem Hügel stand die im 14. Jahrhundert erbaute, Dreischiff-Pfarrkirche der Siedlung. Schutzpatron der Kirche war der Namensheilige des Dorfes – St. Ivan, das heißt, St. Johannes der Täufer. Die aufgeschlossenen Grundmauer und die Gründung der Pfeiler zwischen dem Hauptschiff und dem Nebenschiff dieses ehemaligen Gebäudes sind im Vorraum der heutigen Kapelle gut sichtbar.  Auf dem Tataer Kalvarienhügel ist diese kleine Kapelle, ein 40 Meter hoher, heute als Aussichtsturm genutzter, ehemaliger Schrottflintenturm und auch ein geologisches Museum aufzufinden. Das Andenken von Herrn Jakab Fellner, der Hauptrolle in der Gestaltung des barocken Stadtbildes spielte, wird neben dem nach ihm genannten Aussichtsturm auch durch die Kapelle bewahrt, und in derer Nähe können wir uns an der Kalvarien-Statuengruppe ergötzen, die die Arbeit von Antal Schweiger lobt.

Kamalduler Ermitage - Oroszlány-Majkpuszta

Die von Wäldern und Seen umgebene Kamalduler Ermitage ist eine Kuriosität von Barockdenkmälern in ganz Europa, die aus siebzehn Zellenhäusern, einem Kirchturm und einem Kloster besteht. Im Jahr 1733 gründete József Esterházy die Ermitage und spendete 1200 Acker Einödhof, Seen und Mühlen. Nach dem Frieden von Szatmár, der 1711 den Unabhängigkeitskrieg von Rákóczi beendete, wurde die Majker Ermitage des Kamalduler Mönchsordens, der Schweigen versprach, als Symbol des Schweigens aus Spenden errichtet. Im Jahr 2016 wurde das Klostergebäude vollständig konstruktiv und von außen wiederhergestellt.

Synagoge - Nové Zámky

Die jüdische Gemeinde in Nové Zámky ist angesessen im 19. Jahrhundert. Zwischen 1859 und 1863 baute die Jüdische Religionsgemeinschaft seine erste Synagoge.Die zweite, orthodoxe Synagoge wurde im 1885 gebaut. Vor dem Holocaust, im Jhar 1938, lebten 2800 Juden in der Stadt. Im 1944 wurde ein Ghetto geschaffen, und am 11. und 14. Juni 1944 waren die Juden in zwei Transporte nach Auschwitz deportiert. 287 Juden überlebten den Holocaust, dass heißt nur alle zehnten Mensch überlebten. Die neologische Synagoge wurde bei der Bombardierung beschädigt und später abgerissen. Die bis heute erhaltene orthodoxe Synagoge hat einen rechteckigen Grundriss und ist eingeschossig, mit Chor. In seiner Nachbarschaft befindet sich eine ehemalige Schule, die derzeit als Gemeinschaft Zentrum genutzt wird. In der Synagoge und ihrem Gelände gibt es mehrere Holocaust-Gedenkstätten.

Die Kapuzinerkirche – Tata

Der Bau der Kapuzinerkirche wurde vom Kirchenpatron József Esterházy nicht nur finanziell gefördert, er verhalf damit auch der Etablierung des Ordens selbst. Der Grundstein der Kirche wurde im Jahre 1743 niedergelegt. Die äußere Gestaltung des Baus ist schlicht und spiegelt das Grundprinzip des Ordens, d.h. ihre selbstauferlegte Bescheidenheit wider. Allein der mit Holzschindeln gedeckte Husarenturm verleiht dem Bauwerk einen besonderen Akzent. Das Tor der Kirche wurde aus rotem Marmor gefertigt. In seinem Schlussstein befindet sich das Abzeichen des Kapuziner Ordens und über ihm das Wappen der Familie Esterházy. Das einfach anmutende Äußere der Kirche beherbergt ein prachtvolles barockes Inneres. Das Schmuckstück des Kirchenschiffs stellt der reich verzierte und der das gesamte Sanktuarium ausfüllende Hauptaltar dar. Ebenso wertvoll sind die sich an beiden Seiten des Triumphbogens befindenden Nebenaltare. Den Großteil des zur Kapuzinerkirche gehörenden Klosters kann man leider nicht besichtigen. Die Sammlung aus wunderbaren Hinterlassenschaften der Mönche gibt einen Einblick in das Leben und die Gebete der Kapuziner und die überwältigende Spiritualität des Ordensgründers, des Heiligen Franz von Assisi. Die Kapuziner Mönche führen seit 1989 auch die Pfarrei von Tóváros. Die von der Welt in Zurückgezogenheit lebenden und dennoch für die Welt arbeitenden Mönche erkennt man an ihrer aus braunem Stoff genähten Kutte, die von einem weißen Leinengürtel zusammengehalten wird. Die drei Knoten in der Kordel stehen für die drei Gelübde der Mönche, nämlich Armut, Sauberkeit und Keuschheit.

An der Ecke der Kirche befindet sich ein Denkmal, welches die Nachahmung des geweihten Schwertes darstellt, das Ulászló II. bei der Landtagsversammlung im Jahre 1510 vom Gesandten des Papstes geschenkt bekam.

Salesianisches Ordenshaus, Ruinen der Gnadenkirche – Bajót-Péliföldszentkereszt

Der altertümliche Wallfahrtsort Péliföldszentkereszt wurde für das Mutterhaus der ungarischen Salesianischen Ordensgemeinschaft – auch Salesianer Don Boscos genannt – 1913  zu ihrem Siedlungsort in Ungarn. Im Laufe der Geschichte tauchten die Römer in dieser Gegend schon sehr früh auf, sie wurden jedoch im 4. Jahrhundert durch einen Barbarenstrom  vertrieben. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus der Árpád-Zeit. Die Árpáden waren die erste Landesvaterfamilie Ungarns, deren Angehörige ab dem Jahr 1000 bis 1301 als Könige über das Land herrschten. Die Ehefrau von König Béla IV. erwähnte die Ortschaft in einer Urkunde aus dem Jahr 1265 als bevölkerte Siedlung. Das Dorf wurde später wahrscheinlich von den Osmanen zerstört. 1708  wurde es schon als Einöde des Erzbistums Esztergom beschrieben. Damals standen an dem Platz der heutigen Kirche noch die Ruinen der Kirche der mittelalterlichen Siedlung, in die sich mehrere fromme Einsiedler zurückgezogen hatten. Die heutige Gnadenkirche, das Ordenshaus sowie der Gebäudekomplex des Jugendzentrums werden von einem 4,5 Hektar großen Naturschutz-Gebiet umgeben.

Gnadenkirche
Die barocke Kirche wurde 1735 von Primás Graf Imre Esterházy erbaut. Er war es auch, der sie zu Ehren des Heiligen Kreuzes einweihte und sie zum Wallfahrtsort ernannte. Er beglaubigte dies mit der Reliquie des Kreuzes Jesu. Die Bauarbeiten wurden aber etwas überstürzt erledigt. Die Kirchenwände waren demzufolge so schwach, dass man es nicht wagte, sie durch einen üblichen Turm zu belasten. So errichtete man nur einen kleinen Holzturm. Die Altäre wurden aus Holz in einem prunkvollen provinziellen Barockstil angefertigt.

Ordenshaus
Der Heilige Johannes Bosco, Gründer der Gesellschaft des Heiligen Franz von Sales, wurde 1815 bei Turin in Italien geboren. Nach seiner Priesterweihe ging er nach Turin. Die erste industrielle Revolution bewirkte in der Stadt eine Welle der Masseneinwanderung, vor allem unter jungen Menschen. Das Elend und die Einsamkeit der Jugendlichen beeindruckten den jungen Priester zutiefst. So suchte er darin seinen priesterlichen Wirkungsbereich. Er begab sich oft unter die ausgebeuteten Hilfsarbeiter, die in elendigen Arbeitsverhältnissen arbeiteten. So wurde dort das Oratorium des Don Bosco ins Leben gerufen. Ein Ort, der sinnvolle Freizeitgestaltung für Jugendliche anbot. Nach einigen schweren Jahren gelang es ihm, sich endgültig in einem Außenbezirk von Turin niederzulassen. Er nahm die einsamsten Jugendlichen auf und richtete für sie die ersten Lehrwerkstätten, Schulen und Heime ein. 1854 gründete sich die Salesianische Gesellschaft, in der die eigenen Zöglinge die Ordensgemeinschaft zur Jugenderziehung leiteten. Heute ist es der zweitgrößte christlich-katholische Männerorden, der in 130 Ländern zu finden ist. Die Botschaft ihrer Erziehungstätigkeit kann man in drei Worte zusammenfassen: Verstand, Glaube und Liebe. Die tiefe Liebe zu den Jugendlichen begründete Don Boscos berühmte vorbeugende Erziehungsmethode, die zugleich der Schlüssel zu seinem gesamten Erziehungswerk wurde.

Kalvarienberg
Die ursprünglichen Stationen der einzigartigen Wald-Kalvarie, die auf der Bergseite zu finden waren, entstanden erst nach dem Bau der Kirche im Jahr 1735. Die schlechten Wetterverhältnisse hinterließen aber relativ schnell ihre Spuren auf ihnen. Die auf Eisenscheiben gemalten Bilder in den alten, stark verfallenen Stationskapellen waren von Rost zerfressenen und man konnte sie kaum noch erkennen. Zur Zeit ihrer Entstehung nannte man sie die schönsten Kreuzwegstationen des Landes. Jede Station war in einem anderen Stil errichtet. Die Restaurierung der Stationsanlage wurde von 1931 bis 1942 nach den Plänen des Bauingenieurs Zsolt Gáthy vorgenommen. Die Stationsbilder sind Halb-Reliefe aus Terralit. Sie wurden 1935 von dem Bildhauer Ödön Metky erschaffen. Die Stationenreihe wird von der Golgotha-Statuengruppe gekrönt, die vor dem Freiluft-Messeort auf dem Hügel steht. Ihre Aufstellung wurde 1942 durch die großzügige Spende von Antal Sághy, Direktor der Zementfabrik von Lábatlan, ermöglicht. Die von Vandalen verstümmelten Steinstatuen sind erst 2001 erneuert worden.

Quelle und Lourdes Höhle
Das eiskalte Wasser des Szent-kút, des Heiligen-Brunnens, entspringt aus der Lößwand. Die Pilger schreiben dem frischen Wasser eine heilende Wirkung zu. Pilger und  Wohltäter, viele kirchliche Würdenträger und fromme Menschen kehrten hier ein, u.a. auch das am Anfang der 1730-er Jahre hier genesene Kind. Viele Tausend Gläubige, darunter auch unzählige Bischöfe und Priester, erfuhren hier geistige oder körperliche Heilung. Die Höhle von Lourdes wurde schon von den salesianischen Ordens-Zöglingen (Novizen) und Seminaristen im 20. Jahrhundert gebaut. Die Statuen der Jungfrau Maria und der Heiligen Bernadette sind eine Schenkung von Gläubigen aus Kecskemét aus dem Jahr 1928. 1937 wurde die Höhle Dank des Mienen-Direktors von Dorog ausgebaut. 2010 wurde neben ihr der Freiluft-Messeort errichtet.

Reformierte Kirche – Neszmély

 An der reformierten Kirche sind die Baustilmerkmale der vergangenen Jahrhunderte für die Nachwelt wunderbar erhalten geblieben. Wahrscheinlich wurde die Kirche schon zur Wende des 14. und 15. Jahrhunderts erbaut.  Darauf deutet auch der schön geschnitzte Fensterrahmen im unteren Drittel des Kirchenturms hin. Während der Herrschaft der Osmanen wurde die Kirche als Moschee umfunktioniert und ihr Turm zu einem Minarett umgestaltet. Nach der Vertreibung der Osmanen im 17. Jahrhundert wurde sie wieder ein christliches Sanktuarium und von der reformierten Kirchengemeinde genutzt. Zu jener Zeit wurden ein steinerner Zaun mit Schießscharten und Basteien sowie zwei Toreingänge um die Kirche gebaut. An den Fenstern des Turms und seitlich an der Kirche können Sie einige Elemente in gotischem Baustil bewundern.

Die Ruinen der Rundkirche – Baj

Der Bau der Rund- oder Pusztakirche von Baj fällt laut Fachliteratur und Forschungen ins 12-13. Jahrhundert, also in die Zeit der Árpád Herrschaft. Auf diesem Gebiet stand damals wahrscheinlich die Pfarrkirche des Dorfes Haláp-Kovácsi und um sie herum war ein Friedhof zu finden. Sowohl der Grundriss der Rundkirche als auch das verwendete Baumaterial sind Beweise für ihren Ursprung aus der Árpád-Zeit. Der für diese Zeit charakteristische Baustil war die kreisförmige Rotunde aus Steinen von unterschiedlicher Größe, die einen durchschnittlich 5-7 Meter großen Innenraum besaß. Auf der östlichen Seite war meistens in einem Halbkreis der Schrein angeordnet. Diese architektonische Form kam aus dem tschechischen, evtl. auch polnischen oder mährischen Raum nach Ungarn. Die Rundkirchen waren anfangs königliche, majestätische Kapellen, dann Burgkapellen. Später wurden sie als Machtpräsentation der feudalen Herrschaft erbaut und wurden schließlich eine beliebte Form der dörflichen Pfarrkirche. Die Rundkirche von Baj gehört zu den sogenannten Zentralkirchen. Die Überreste der Kirche wurden 1993 gefunden, zur gleichen Zeit als der dazugehörige Friedhof, das im späten Mittelalter daneben erbaute Landhaus eines Adligen und die Nebengebäude freigelegt wurden ebenso wie die Spuren eines Fischteiches und dessen Schutzdämme. Während den Grabungen trat die typische Baukonstruktion der Rundkirche zu Tage: die aneinandergefügten unterschiedlich großen, unbearbeiteten Steine (meist Kalksteine), die äußeren und inneren Wandbögen, bei denen der Zwischenraum mit kleineren Kieselsteinen ausgefüllt wurde. Bei dieser Rundkirche wurden auch Stücke des roten Kalksteins aus Tardos gefunden. Die Wandstärke betrug im Durchschnitt einen Meter, der Innenraum hatte einen Durchmesser von ca. 5-7 Metern und das Dach war mit Schindeln bedeckt. In der runden Wand waren auch Schlitzfenster eingelassen.
Im Mittelalter waren die Kirchen relativ klein, da auch die Größe der Dörfer nicht mehr als 30-50 Seelen betrug. Eine Funktion der Rotunde war es, alle Dorfbewohner im Fall von Feuer oder militärischer Bedrohung beherbergen zu können. Auf dem Friedhof der Kapelle legte man fast 300 Gräber frei. Darin wurden Gürtelschnallen, Kleidungsschmuck, Brautkränze, Ringe und ein französisches mit Edelsteinen besetztes Kreuz aus dem 13. Jahrhundert gefunden. Aus den gefundenen Überresten kann man ableiten, dass die Osmanen das Dorf zum Ende der 1600-er Jahre zerstörten, dabei die Kirche niederbrannten und die Gräber ausraubten.

Benediktiner Ordenhaus und Kollegium – Komorn

 Der barocke Gebäudekomplex wurde im 17. Jh. von Jesuiten gebaut, im 19, Jh. vom Benediktinerorden umgebaut und als Ordenhaus und Gymnasium benutzt. Während der Napoleonischen Kriege diente es alsMilitärkrankenhaus. Nach dem Zweiten Weltkrieg funktionierte es als Studentenheim der Fachschule der Schiffswerft. Als Eigentum der Erzabtei Pannonhalma ist es gegenwärtig Kloster des Benediktinerordens. Eine mit Relief verzierte Tafel an der Gebäudestirn verkündigt das Andenken berühmter Benediktinerlehrer. Im Schulgebäude, im 20. Jh. erbaut, waren zahlreiche Lehrer und Schüler hervorragenden Talents tätig.

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