Burg von Tata
König Siegmund hat die Stadt Tata von den wegen Untreue angeklagten Lackfis im Jahr 1397 aneignet, dann fing er mit bedeutsamen Bauarbeiten an. Über die Einrichtung der zwischen den vier Ecktürmen stehenden Palastflügel verraten nur einige Steingeschnitze etwas. Die am Seeufer errichtete Burg wird an der östlichen Seite durch den See selbst, am Süden und Westen durch den mit dem Wasser aus dem See befluteten, 12-14 Meter tiefen Burggraben geschützt. Bis zum Jahr 1409 konnte der brillante Königspalast erstellt werden, den König Siegmund mit seiner Hofhaltung immer gerne besuchte. Die fabelhafte Landschaft bot auch für die Erholung und für die Jagd in den Wäldern der Vértes Gebirge ausgezeichnete Möglichkeiten an. Gleichzeitig wickelte er auch die Sachen des Landes von hier ab, mehrere berühmte Herrscher, Wissenschaftler, Ritter waren zwischen den Wänden der Burg zu Besuch. Im Jahr 1426 verpfändete Siegmund die Tataer Höfe Herrn István Rozgonyi Hofmeister, dann löste sie von ihm König Matthias im Jahr 1467 zurück. Tata erlebte seine Glanzperiode in der Ära von König Matthias, der die bis dahin zerfallene Burg im Stil der Renaissance umbauen ließ. Er umgrenzte das geschlossene Rechteck des Hofs mit einem auf Pfeiler beruhenden Wandelgang mit mehreren Etagen. König Matthias ist mehrmals nach Tata gekommen, um sich zu entspannen, Tata war ein seiner beliebtesten Aufenthaltsorte. In der Ära der Türkenherrschaft wurde auch Tata zu einem wichtigen Teil des Grenzfestungssystems. Die türkischen Armeen in Richtung Komárom mussten hier angehalten werden. Währenddessen hat sich der Besitzer der Burg oft geändert, und an den Kämpfen litt auch das Gebäude. Nach 1568 wurden die äußeren Verteidigungswerke, die italienischen Basteien ausgebaut. Unter ihren Basteien bewahren zwei (die Ferrando- und die Rosenberg-Bastei) den Namen der ehemaligen Burghauptmänner. Die Kecske- (Ziegen-) Bastei wurde bis zum Jahr 1586 fertig gebaut. Die Burg war mit einem Wassergraben umgrenzt, beziehungsweise auch die neue Toreinfahrt wurde fertig. In 1683 hat aber Kara Mustafa die Burg gesprengt, der größte Teil der Burg ist dann verfallen. Die Wände der heutigen Burg spiegeln die stilistischen Merkmale der romantischen Architektur wider, die der damals hier angesiedelten Esterházy Familie zu danken sind. Das am Ufer des Alten Sees stehende Bauwerk bedeutet auch heute einen ergötzlichen Anblick. Derzeit ist in der Burg das Domokos Kuny Museum untergebracht, wo die Touristen Wechselausstellungen anschauen können.