Englischer Garten - Tata
Es lohnt sich, den in der östlichen Hälfte der Stadt liegenden Cseke-See und den herumliegenden, mit seinen wunderbaren Anlagen, Promenaden und Denkmälern mit Fug und Recht populären Englischen Garten aufzusuchen. Der 23 Hektar große, stimmungsvolle Cseke-See wurde nach der künstlichen Böschung, mit Hilfe des Wassers aus den damals reichen Quellen geschaffen. Der erste, nach einem englischen Muster installierte, große Park Ungarns wurde im Jahr 1783 im Hof der Esterházy Familie durch Herrn Ferenc Böhm Gutsingenieur gestaltet. Zu seiner Bauzeit stellten die Quellen mit ihren sehr hohen Durchflussmengen ein besonderes Klima, einen ständig nassen Boden im Bereich sicher. Die Pflanzen wurden nach ihrer Blütezeit, Blätterzeit, nach der Größe, Farbe ihrer Baumkrone und nach der Blätterfärbung ausgewählt. Hier wurde das erste Mal im Land Trauerweide gepflanzt. In dem Park wurden mehrere künstlichen Ruinen aufgebaut, die größte darunter wurde durch Herrn Charles Moreau entworfen, unter Anwendung der Reste der Ende des 12. Jahrhunderts errichteten Abtei in Vértesszentkereszt, in den Wänden ist aber ein Grabstein aus dem dritten Jahrhundert aus dem römischen Alter aufzufinden. In dem Park ist eine künstliche Höhle, die ursprünglich Hölle genannte Grotte zu sehen. Der See ist ein echtes Angelparadies, zwischen den riesengroßen Platanen, den Trauerweiden mit ihren ins Wasser hängenden Baumkronen, reihen sich die Angler, die auf eine Beute warten, entlang der ganzen Seelänge auf.
Geologischer Garten - Tata
Die Gesteinsblock-Ausstellung des Tataer ELTE Geologischen Gartens ermöglicht uns, dass wir in den großen Gebirgen Ungarns einen Blitzbesuch machen. Die eigenartigen Blöcke sind in den 1980-er und den 1990-er Jahren angekommen, aus den damals noch betriebenen Steinbrüchen. Diese sind Gesteine, die wir auch heutzutage an vielen Orten - als Steinmaterial von Gebäuden und Zäunen, in Form von Würfelsteinen, Statuen - begegnen können. Wir können mit den wichtigsten Gesteinstypen Bekanntschaft machen, wir können Beispiele auch für die eruptive, Sediment- und verwandelte (metamorphe) Gesteine finden. Der Garten bietet sogar archäologische Sehenswürdigkeiten an. Der Mensch aus dem Chalkolithikum baute vor etwa 5–6000 Jahren hier auf dem Hügel die einzige Gesteinsschicht der Erderhöhung nicht aus Kalk ab, den ein Meter dicken, dunkelroten Kieselstein, der der wichtige Grundstoff der geschlagenen Steinwerkzeuge war. Der Mensch wohnte in den geschützten Höhlen neben dem Fundort gerne, in den neben seinen Werkzeugen auch tierische Knochen und die Spuren einer Feuerstätte gefunden worden sind. In dem Porhanyókő-Bergwerk auf der anderen Seite des Hügels bewacht der etwa 100 000 Jahre alte, aus Quellwasser ablagernde Süßwasserkalk die Spuren unserer Neandertaler Vorgänger. Die Geschichte des Hügels und der Menschheit verflocht sich also von Anfang an. Die den Hügel aufbauenden Gesteine wurden durch das Steinbauwesen der vergangenen Jahrhunderte aufgedeckt und präsentabel gemacht. Die bewusste Anlegung von Gärten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts „heilte“ aber gewissermaßen die Landschaftswunde auf der Hügelseite an. Der Besucher kann hier heute neben den geologischen Sehenswürdigkeiten solche Pflanzenkuriositäten begegnen, wie zum Beispiel die aus dem Palastgarten des chinesischen Kaisers, aus der Pekinger Verbotenen Stadt als Spross mitgebrachte chinesische Spießtanne, oder die Atlaszeder mit zerfallendem Zapfen, weiterhin die Sumpfzypresse mit Luftwurzeln. Das Szekler Tor des geologischen Gartens wurde von Herrn Ernő Cs. Kiss Kunstschnitzer im Jahr 2000, als Andenken aufs Millezentenarium erstellt.